Fast hundert Jahre lang war die einzigartige Hofhaltung Louis XIV. „Le Roi du Soleil“ Vorbild für die europäischen Fürsten- und Königshäuser. Kunst und Musik dienten nicht zuletzt zur repräsentativen Darstellung imperialer Ansprüche und absolutistischer Macht, aber auch zur Unterhaltung im höfischen Leben. „Plaisir“ oder „le bon goût“ sind daraus nicht wegzudenken, vielmehr entstand daraus eine europäische Modeerscheinung: der sogenannte Galante Stil. Le galante homme ist im XVIII. Jahrhundert die Idealfigur der adligen Gesellschaft.
Der Tanz diente und dient bis heute repräsentativen Pflichten der Monarchen. Ludwig XIV. tanzte aber nicht nur im Ballsaal, sondern auch auf der Bühne! Als 15-jähriger trat er im Louvre im „Ballet Royal de la Nuit“ als Sonne auf. Seitdem wurde er „Le roi soleil“ (der Sonnenkönig) genannt und als Geschmacksvorbild vielfach bei Höfen in ganze Europa kopiert. In seiner Tanzkunst blieb er aber unübertroffen. Natürlich spielte der Tanz eine wesentliche Rolle an seinem Hof – weit über die Grenzen der reinen Unterhaltung. Die Tanzbegeisterung prägte auch den Musikstil dieser Epoche. Sogar in den Opern der Zeit wurde das Ballett bald wichtiger als der Gesang.
